...sie laden mich ein, sie zu gestalten...sie gestalten sich selbst und mich mit...wir finden unsere Gestalt...
In manchen nachtdunklen Träumen habe ich dich schon vor langer Zeit aus der Ferne gesehen und nannte dich Tier. War angezogen, abgestoßen, verängstigt und fasziniert. Schickte dich weg. Versuchte dennoch, am nächsten Tag - unbeholfen und ungelenk, heimlich vor dem Spiegel - deinen Ausdruck und deinen erdigen Schritt nachzuahmen. Erfolglos. Verwarf dich.
Ich hoffte dennoch auf den nächsten Traum, um dich vielleicht besser sehen und deinen Geruch einordnen zu können, ...um von dir zu lernen... und nannte dich ur-Tier. Doch du winktest mir nur aus der Ferne zu, senktest fast traurig deinen verwirrend mein-äugigen Blick und riefst mir etwas zu, was ich nicht verstand, bevor du dich in deine jenseitige, mir unbekannte Welt zurückzogst.
Der Spiegel war geduldig, ich nicht. Ich rief laut nach dir, voll Sehnsucht, verfluchte dich für deine Unerreichbarkeit, sehnte mich nach deiner Gesellschaft und wünschte dich zum Teufel, weil du den Nebel vorzogst. Langsam jedoch lernte ich zu begreifen, dass es auch des Tages und Lichts bedarf, um dich ins Dasein zu träumen.
Dann warst du plötzlich da, ...in meinen Tagträumen... und schließlich - ganz wirklich und warm - an meiner Seite. Komm >ur-sel-tier<, lass mich auf deinem Rücken durch die Wälder reiten und dem Wind hinterherjagen; und dann reißen wir eine Flasche auf, feiern ein wildes Fest im Mondschein und lachen das Morgen herbei!