...sie laden mich ein, sie zu gestalten...sie gestalten sich selbst und mich mit...wir finden unsere Gestalt...
Weit bin ich ein Leben lang gereist, um dich kennen zu lernen - Hoffnung und Sehnsucht im Gepäck, das mit den Jahren immer schwerer und unhandlicher wurde.
Kurz war sie, die erste verheißungsvoll-besinnungslose Begegnung und versprach alles. Ich kehrte heim, kam nie dort an, wusste scheinbar, was ich zu tun hatte und trat die Reise bald neuerlich an, diesmal mit dem leichten Handgepäck der Sicherheit und Vorfreude.
Erschöpft, hungrig und schmutzig stand ich dann vor dir, erfüllt von dem Verlangen und der Erwartung, mein Bild der Liebe und Verbundenheit, dem ich viel zu lange hinterhergejagt war, endlich in die Wirklichkeit zu heben. Mit ausgestreckten Armen und offenen Herzens stellte ich mich hin und reichte dir mein kostbares Gemälde dar, rechnete nicht damit, das du dein Messer zücken, es aufschlitzen und zuletzt mit fauligen Eiern danach werfen würdest. Meine Finger wurden taub, mein Blick trüb... Verwunderung... Neuversuch - mit ausgestreckten Armen und offenen Herzens...
Dein Blick wurde enger, deine Zunge spitzer, dein Panzer dichter, deine Waffen immer schärfer... Verletzung. Doch dann... zogst du mich in wilder Gier an dich. Verwunderung? ...Erleichterung. Als sich jedoch deine Lippen hart auf meine pressten, züngelte der jähe Schmerz meine Wangen hoch und verbrannte mich.
Ich fand mich wieder - zu Hause in einem wundersamen Traum, in dem ich den Himmel greifen durfte und in enger Umarmung mit mir durch die Welt zog. War ich gestorben? Suchte in mir nach der gefürchteten Leere und fand wider Erwarten mich, der es sich gemütlich machte und wohlig grunzte.
Dem >phönix< gleich stand ich auf und erhob mich jubilierend in die Lüfte.